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Neue Yoga-Räume

Unser Körper ist ein wertvolles, fein gestimmtes Instrument, das immer sofort zu uns spricht, wenn etwas nicht mehr stimmig ist, es an der Zeit ist loszulassen und neue Wege zu gehen. Es ist nicht immer leicht und es braucht große Bewusstheit, diese Signale wahrzunehmen, ihnen Beachtung zu schenken und Vertrauen, unserem Herzensweg in Richtung unserer Bestimmung – unserem Sva-Dharma – zu folgen.

Denn es gibt ja noch den lieben Verstand, der uns oft vermeintliche Sicherheiten vorgaukelt, meist eine ganze Palette von Einwänden in allen Schattierungen parat hat und uns überaus gerne verPFLICHTet. Natürlich gibt uns unser „Mind“ auch die Möglichkeit rational abzuwägen, doch bevor es dazu kommt, konfrontiert er uns meist mit einer ganzen Liste, warum es nicht vernünftig ist, die eigene „Komfortzone“ zu verlassen.

Jede Veränderung ist begleitet von der Angst vor dem Unbekannten, letztendlich vor der Vergänglichkeit und dem Tod! Dies wird in der Yoga-Philosophie „Abhinivesha“ genannt und bezeichnet eines der fünf „Kleshas“ – Störfaktoren – am Weg der Erkenntnis und in die Freiheit. Jeder Abschied bedeutet einen kleinen Tod und im Umgang damit sind wir in unserer westlichen Kultur nicht sehr geübt! Deshalb halten wir an Dingen fest, die uns nicht mehr guttun und reden sie uns sogar noch schön, obwohl wir den Herzensweg schon lange verlassen haben…

So bin ich vor kurzem spontan meinem Bauchgefühl gefolgt, und habe meine dienstagabendliche Yoga-Stunde im „Manhattan Süd“ aufgegeben. Die Rahmenbedingungen im Fitnessstudio haben für mich in vielerlei Hinsicht nicht mehr gepasst.

Obwohl ich schon sehr lange tief in meinem Inneren gespürt habe, dass es nicht der Platz ist, der mir in meiner Arbeit – als Begleiterin von Menschen am Yogaweg – dienlich ist und ich diese Herzensentscheidung eigentlich schon vor ein paar Jahren – auf meiner Weltenreise – getroffen hatte, war es mir erst jetzt möglich, diesen Schritt zu tun. Meine große Gruppe von Stammyogi-ni-s, die mir sehr am Herzen liegt, „Ahamkara“ – mein „anhaftendes“ Ego – und gut gemeinte Argumente meines Verstandes machten mir das Loslassen nicht leicht!

Und ja, es stimmt natürlich, ich kann überall meine Matte ausrollen, meinen „sacred space“ für meine Praxis kreieren und auch unterrichten. In unserer „Sadhana“ auf der Matte üben wir für unser Leben „off the mat“, in dem wir ohnehin oft mit Plätzen „dealen“ müssen, die unserer Entwicklung nur bedingt dienlich sind. Umso feiner ist es, in einem „geschützten“ Raum zu praktizieren, der die Energie auf unserem Weg des Heil-werdens fließen lässt und unsere Prozesse unterstützt.

So erlaube ich mir für meine Yogakreise die für mich stimmigsten Orte zu wählen, die mich inspirieren und mich in meiner Arbeit erheben und tragen. Auch wenn, wie in diesem Fall, die Veränderung eine Welle von Betroffenheit und Traurigkeit bis hin zu Unverständnis und Ärger auslöste, die nicht ganz spurlos durch meinen Solarplexus gezogen ist…

…und ja, ich nehme in Kauf, als „treuelos“ zu gelten, um mir selbst treu zu bleiben!!!

Damit erfülle ich aus meiner Sicht auch meine Aufgabe als Yogalehrerin, indem ich meine Yogi-ni-s immer wieder anstoße, aus ihrer vielleicht längst „verstaubten“ Komfortzone hole, sie nicht nur an ihre körperlichen Grenzen bringe und dadurch mit „Abhinivesha“ konfrontiere – manchmal auch unbewusst durch meine Veränderung!

Dies ist die Flexibilität, an der wir letztendlich arbeiten, um im stetigen Werden und Vergehen die Welle bestmöglich zu reiten! In diesem Schöpfungsprozess gilt es nichts festzuhalten und zu konservieren – nicht einmal die Fülle!

Energie muss fließen, um die Schönheit des Seins in unserem Leben zum Ausdruck zu bringen, unser GANZ-SEIN zu leben, um das zu werden was wir sind!

In diesem „Flow“ hat sich auch bereits ein neuer Praxis-Ort aufgetan! Im wunderschönen Shiva-Raum im Yogazentrum Mödling wird neben den Yogakreisen in Sulz ab September ein neuer Yoga-Circle entstehen! „Nomen est Omen“ — es gäbe wohl keinen besseren Namen für eine neue Yoga-Gruppe im Jahr meiner Shiva-Reise! ;-)

Ich freue mich von Herzen, dort mit sowohl vertrauten als auch "neuen" Yogi-ni-s eine transformierende Vinyasa-Welle zu reiten, in unbegrenzte Yoga-Welten einzutauchen und ein Kraftfeld zu kreieren, wo wir gegenseitig sowohl Schüler als auch Lehrer sein können, um uns gemeinsam zu entfalten…

Om Namah Shivayah!!!

nähere Infos im Kalender unter Yoga-Gruppen